Taro – die Kartoffel der Hawaiianer

Taro-Blätter

Taro-Blätter

 

Es ist eine ganz alte, den Hawaiianern fast heilige Pflanze – Taro oder Kalo, wie sie traditionell genannt wird.

Eine Knolle, die vorwiegend feucht, sprich im Wasser angebaut wird und nach 6-8 Monaten geerntet werden kann.

Gekocht, geschält und zerstoßen erhält man Poi, eine feine erdige Paste mit hohem Stärkegehalt und reich an Mineralien. Poi ist eine Lieblingsspeise traditionsbewusster Hawaiianer. Lange Zeit waren die alten Felder verwahrlost, überwuchert vom California Gras, das den importierten Rindern als Nahrung dient. Doch immer mehr  Menschen kehren zu den  altbewährten Anbaumethoden zurück, versuchen auf den Inseln wieder ursprüngliche Nutzpflanzen anzubauen, um wenigstens partiell wieder eine Selbstversorgung zu ermöglichen. Noch müssen die meisten Lebensmittel vom US-Festland eingeflogen oder mit  großen Containerschiffen herbeigeschafft werden.

Taro-Knollen

Wenigstens die Poi-Versorgung möchten engagierte Hawaiianer in den nächsten Jahren wieder im eigenen Inselreich möglich machen.

So gibt es zunehmend wieder private Felder, aber auch Genossenschaften und Vereine, die mit staatlicher Unterstützung ehemalige Anbaugebiete, sogenannte wetlands, rekultivieren und nicht nur den Kalo-Anbau reaktivieren. Im alten Hawaii, bevor die Missionare nicht nur ihren Glauben, westliche Kleidung und Gebräuche, sondern auch Krankheiten brachten, deren Auswirkungen die einheimische Bevölkerung innerhalb von 100 Jahren von geschätzten 800.000 auf 40.000 reduzierten, war Land kein Eigentum in unserem Sinn. Die Menschen fühlten sich verantwortlich für Luft, Berge, Wasser und Erde, die es zu schützen und zu erhalten galt, da sie nicht nur die Quelle für Nahrung, sondern auch für Heilkräuter, Kleidung, Materialien jeglicher Art waren  – und sind.

Den angesehensten Mitgliedern eines Stammes wurde die Verantwortung für Landstriche übertragen, die von der Spitze der Berge, über Quellen und Wasserfälle, Wälder, Kalo-Felder, Süß- und Salzwasserfischteiche bis hin zum Meer reichte.

Hanohano He'eia

Ein solcher Bereich Māhuahua ʻAi o Hoi in Hei’eia bei Kanahoe im Norden der Hauptinsel Oahu wird von Liko und seinen Mitarbeitern in der Initiative Kākoʻo ʻŌiwi wiederbelebt. Sein Vorfahr war ein Häuptling und Heiler unter König Kamehameha, dem es als Erstem gelang, die verschiedenen Stämme der hawaiianischen Inselgruppe zu befrieden und in einem Königreich zu vereinen.

Ich hatte das Glück, einige Wochen zum Arbeiten  in Hawaii sein zu können und werde in den nächsten Tagen gerne weiter darüber berichten.